„Wir haben ein Problem“ – das war das Stichwort für unsere Demo. Ich erzähle euch jetzt was passiert ist. Ich glaube, ich sage euch erstmal meinen Namen: Ich heiße James und bin in der Klasse 6 Falkenstein.
Vor einem halben Jahr ungefähr liefen mein Freund Jonas und ich über den Schulhof. Da kam ein Junge, dessen Name ich nicht nennen werde, auf uns zu und fragte uns nach dem „N-Pass“. Ich fragte den Jungen, was das bedeuten solle und er sagte mir, dass es die Berechtigung sei, „Nigga“ zu sagen. Ich wurde wütend, doch mein Freund Jonas beruhigte mich. Ich dachte mir, wie kann man auf so eine dumme Idee kommen?
Ich verstehe Spaß, ich bin eigentlich auch für Späße zu haben, aber das überschreitet eine Grenze. Jedenfalls erklärten Jonas und ich dem Jungen, dass es nicht okay ist, sowas zu tun. Der Junge entschuldigte sich, doch trotzdem meldeten wir den Vorfall in unsere Klasse. Einige von euch würden sagen, das sei petzen, aber das hat nichts mit Petzen zu tun.
In der Klasse besprachen wir, was zu tun ist, denn wir sind eine antirassistische Schule und wollen nicht, dass Rassismus in unserer Schule vorkommt. Wir hatten nach langem Überlegen eine Idee: Wir entschlossen uns, Plakate zu machen und sie dann auszustellen. Wir merkten aber bald, dass es nichts bringt, wenn wir sie nur ausstellen. Also überlegten wir uns, eine Demo zu machen. Unsere ganze Klasse arbeitete ungefähr zwei Monate an den Plakaten. Wir haben sogar eine Flyer-Gruppe gehabt, die Flyer herstellte und sie dann, während der Demo, an fremde Personen verteilte. Es war großartig. Alles ist gutgelaufen. Unsere Lehrerin meldete die Demo sogar bei der Polizei an, die mit vier Motorrädern und zwei Autos kamen.
Ich für meinen Teil bin glücklich, dass es seit der Demo keine Vorfälle mehr gab, bei denen jemand rassistisch beleidigt wurde und hofe, dass ab jetzt der Codes WIR SIND EINE ANTIRASSISTICHE SCHULE eingehalten wird.
Liebe Grüße,
James und eure 6 fantastisch Falkenstein